Es sind Informationen aufgetaucht, die Aufschluss über die mögliche Quelle der jüngsten Gerüchte über Intels Pläne zur Übernahme von GlobalFoundries geben. Dabei ging es offenbar nicht ausschließlich um den Kauf von GlobalFoundries, sondern um den Erwerb des stillgelegten Werks des Unternehmens in der chinesischen Metropole Chengdu. Gerüchten zufolge soll Intel im vergangenen Sommer in geheimen Verhandlungen über den Kauf der Prozessorfabrik gewesen sein, aber die Sanktionen des Weißen Hauses gegen China durchkreuzten diese Pläne.
Bloomberg berichtete am Montag, dass das Weiße Haus den Plan von Intel, die Produktion in China auszuweiten, abgelehnt habe. Welche Art der Produktion besprochen wurde, wurde nicht angegeben. Intel hat eine Chipfabrik (Flash-Speicher und Chipsatz) in China und befindet sich in der Stadt Dalian. Ein Intel-Mitarbeiter in China teilte den lokalen Medien anonym mit, sein Unternehmen habe informell über den Kauf eines verlassenen GlobalFoundries-Werks in Chengdu gesprochen.
Es war ein ehrgeiziges gemeinsames Projekt zwischen den regionalen Behörden und GlobalFoundries. Die Anlage sollte Prozessoren auf 300-mm-Siliziumwafern produzieren. Die Chinesen rechneten mit Steuer- und Technologieeinnahmen, während GlobalFoundries hoffte, die Produktion zu steigern. Darüber hinaus wurde im Jahr 2018 beim Thema Kauf von Produktionsanlagen beschlossen, 22 nm auf FD-SOI-Substraten anstelle einer ausgereiften 130-nm-Prozesstechnologie zu implementieren.
Vielleicht hat das gegen GlobalFoundries gespielt, seitdem Donald Trump, der damals das Weiße Haus besetzte, mit Sanktionen Druck auf China ausübte und das Werk Chengdu seine Arbeit nicht aufnahm, obwohl andere Quellen von Zwietracht zwischen den lokalen Behörden und GlobalFoundries sprechen. Jedenfalls wurde die Anlage in der Endphase der Inbetriebnahme aufgegeben.
Möglicherweise hat Intel tatsächlich damit begonnen, den Boden für eine mögliche Übernahme eines Werks in Chengdu von GlobalFoundries zu erproben. Letztere ist neuen Fabriken nicht mehr gewachsen, und sie befindet sich jetzt in Rechtsstreitigkeiten mit den lokalen Behörden, um Vereinbarungen zu brechen. Diese Verhandlungen haben möglicherweise ein falsches Gerücht über die angeblichen Pläne von Intel hervorgebracht, GlobalFoundries vollständig zu kaufen.
Allerdings scheint Intel mit dem Kauf auch Pech gehabt zu haben. Auch die derzeitigen Behörden in den USA sind nicht bestrebt, die Investitionen ausländischer und inländischer Unternehmen in China zu erhöhen und hätten Intel durchaus jegliche Expansionspläne im Reich der Mitte untersagen können. Infolgedessen hat Intel alle Kontakte zu Verhandlungen über den Kauf des Werks in Chengdu abgebrochen.
2021-11-18 16:33:16
Autor: Vitalii Babkin